Eine Poetische Bilderreise - Englands Osten

Veröffentlicht am 27. April 2023 um 08:54

Eine bildlich, poetische Reise durch den Osten Englands. Von ländlichen Küstengegenden, bis hin zum regen Treiben der Hauptstadt Londons. Ein Einblick in Stadt und Land, Ruhe und Bewegung, Farben und Formen.

Zwei Wochen nahe der Ostküste Englands, inspirierten mich zu diesem neuen Blogbeitrag. Von Regen fast keine Spur, vierzehn Tage überwiegend Sonnenschein begleiteten uns bei dieser Familienreise. Ein ganz persönlicher Eindruck anhand von Bildern, kleinen Erzählungen und einem neuen Gedicht, welches am Ende der Reise entstand. Ein kunstvoller surrealistisch, bis impressionistischer Hauch, prägen die folgenden Zeilen. Für all diejenigen, welche jetzt einen klassischen Reisebericht erwarten, so muss ich euch enttäuschen. Es wird farbige Einblicke in die weiche und zeitgleich raue Dünenlandschaft geben. Bilder von architektonischen Wunderwerken und Backsteinhäusern, mit ihren charakteristischen Schornsteinen, welche an den Disneyfilm "Mary Poppins" erinnern. Rau und romantisch, märchenhaft schön, so ist England hier zu sehen.

Diese Reise war weniger davon geprägt, dass ich viele verschiedene Regionen Ostenglands besucht hätte, sondern sie wurde mehr von den Orten, welche ich immer wieder aufsuchte, getragen. Die Poesie die dabei in mir entstand, entspricht dem, womit auch dieser Beitrag startet. 2 Wochen überdauerte der Aufenthalt hier im kleinen Fischerdorf Orford und ich genoss die morgen- und abendlichen Spaziergänge am Fluss Ore, wie er dort genannt wird. Weiter bekannt ist das Gewässer unter dem Namen Alde und dort den Wall entlang wandernd, angrenzend zu Orford Ness, inmitten der Weite des Landes, war die Umgebung für mich auf ihre ganz eigene Weise tiefgreifend inspirierend.

 

Insbesondere erfreute mich der Garten, welcher das Wohnhaus umgab. Das Aufwachen in einer grünen Idylle begleitet von Vogelgezwitscher und dem Rauschen des Windes, der durch Sträucher und Bäume, mit ihren Zweigen und Blättern wanderte. Der Frühling zeigte sich in den bunten und immer stolzer erblühenden Blumen und Büschen. Überall an den Wegesrändern strahlten uns die Märzenbecher entgegen. Selbst an verregneten Tagen, welche in diesen zwei Wochen sehr selten waren, erinnerten sie an den nahenden warmen Frühling. All die Knospen der Bäume, streckten sich mit jedem weiteren Tag mehr in Richtung Sonne und waren weise Zeichen, die verheißungsvoll den nahenden Sommer ankündigten.

Eine gute Freundin sagte mir einmal, England sei romantisch und rau zugleich. Diese beiden Worte beschrieben meine Eindrücke der Landschaft, der Gebäude, Flora, Fauna und den Witterungen sehr treffend.

Orford Castle und Häuser, authentisch englisch, umgeben von akzentuierter Sprache der Suffolk Grafschaft.

Ein zweiwöchiger Einblick in ein eigenes Universum.

Eines der besten Dinge im Leben, sind die Erfahrungen die wir sammeln. Ich würde fast behaupten, es handelt sich dabei um die Essenz des Lebens. Wahrhaftige Einblicke in das Dasein anderer zu erhalten. Kulturen von Mitmenschen kennenzulernen und damit zeitgleich einen kleinen Teil dessen, was die Landeskultur mitunter ausmacht, zu erkunden und zu begreifen. Eine Einsicht in die einzelnen und gemeinsamen Universen zu erhalten, wenn auch wir alle scheinbar zur selben Zeit am selben Ort sind und doch zeitgleich so viele Universen parallel existieren.

Das ist das Geschenk, welches mir das Leben ermöglicht. Dafür möchte ich mit meinem Schreiben und Malen Dankbarkeit zeigen. All diese kosmischen Räume, welche ich bereits kennenlernen durfte und welche auch meinen inneren Kosmos weiterwachsen lassen, drücken die Vielfalt und Ähnlichkeiten des Lebens aus.

Alle Erfahrungen, welche uns auf der Lebensreise begegnen, sind unwiederbringlich und erweitern die innere Landschaft. Davon lässt sich nichts mehr wegradieren. Reisen verändert uns, es prägt uns. Das Leben verändert uns, es prägt uns und das in jedem Moment.

All diese neuen Erfahrungen und Inspirationen, machten auch diese vergangene Reise zu etwas ganz Besonderem. Ich spüre den Einfluss der Örtlichkeiten und wie diese Zeit dort, auf meine Persönlichkeit und insbesondere mein Wesen als Autorin gewirkt haben. Vielleicht hängt dieses Empfinden auch damit zusammen, dass genau dort, an diesem Ort bereits viele Menschen, welche sich dem Schreiben im wahrsten Sinne verschrieben haben, ihre Zeit zubrachten. Die Kunst der Worte und Bilder wandelt so zu sagen in der Luft, fließt mit dem Wasser und wird spürbar im Wind. Ich denke es sind wie in den meisten Fällen, viele kleine Gegebenheiten die zu diesem großen Ganzen beitragen. Das große Ganze, womit ich meine, wie besonders diese Reise mich auf geheimnisvolle und einfache Weise inspiriert hat.

Das Land welches meiner Poesie erneut Flügel hat wachsen lassen und sie damit in die Welt hinausträgt.


Ein englisches Gedicht

Rau und romantisch kommt es mir vor das weite Land und zeitgleich an der Küste ganz entspannt.
Am Fluss Alde, in Tagen des Sturms jede Welle heran rollt, in anderen Momenten der Wind ganz weich, dann wieder wild , so wechselt er zwischen herb und mild.
Wie ein guter Wein bringt das Land viel mit sich, Trübe, Klarheit, Farben und Licht. Freude und Traurigkeit und zeitgleich alles ohne Leid. Ein Land wie jedes gilt es zu verstehen, das wird noch dauern und ich muss erstmal gehen. Die Welt zu erfahren, hautnah zu entdecken ach wie ist das schön, so vieles habe ich noch nicht gesehen.
Freue mich auf ein Come back zu anderer Zeit, ists hoffentlich nah nicht fern und weit.


Auch London ist ein Kunstwerk an sich, Bilder Geräusche, bunte Häuser und ich
schlendernd durch die Straßen genieße all die Gassen. Es fasziniert mich an den Städten wie kleine Inseln verschiedene Energien erwecken. Von fünf bis 10 Minuten zu Fuß gehen, sanft wechselt sich der Eindruck ich bleib stehen, genieße den Ausblick auf das rege Treiben, mir wird klar, auch über E1 und Camden muss ich schreiben. Viele Künstlerviertel, Großstadt Jungle, Szenen und Kulturen habe ich bereits gesehen, doch das hier ist besonders das möchte ich offen gestehen. Fashion und Schick ist ganz klar zu spüren, lass die Muse auch mich berühren,  mein Interesse für Kleidung wird geweckt, mein innerer Designer sich nach Stoffen und Inspirationen ausstreckt.
Ich weiß, auch hier hin muss ich zurück, nochmal erfahren dieses Glück, die Freude und den spaß an all den überschwemmenden Eindrücken, sie hinterließen lückenlose spuren.
Die Kirchen, Gebäude und besonderen Uhren. Von Big Ben, zum Palast immer vorwärts nicht zurück, erfahren wir London Stück für Stück.

 

Von steinigen Stränden und rauer Briese der Jingle Street, auf dem Weg nach Orford entsteht in mir ein Lied, das berichtet von kleinen Gassen die im Nebel verblassen, mich erahnen lassen was ein Winter hier bedeutet. Ich freu mich im Frühling dort zu sein, welcher den nahen Sommer nicht leugnet. Ein Sonnentag trifft den anderen, und auch Richtung Süden am Wall entlang bin ich gegangen, konnte fast schon Aldeburgh am Horizont sehen, wusste auch dort werde ich noch spazieren gehen.
Faszinierende Steine sammeln, und auch mal die Wärme genießen,  in einer geschützten Kuhle am Strand liegend und in den energetischen Strahlen der Sonne wiegend. Den blauen Himmel über mir. In diesem Moment brauch ich nichts außer das und Meer. Das Rauschen des Wassers wie schön, ich denk an den Süden und ans Baden gehen.


Der Mix aus allem macht das Leben so  zauberhaft und wunderbar.
Ich freue mich aufs nächste Jahr und weitere Reisen, die geräuschvollen und die leisen.
2 Wochen rau und romantisch, familiär und laut, fremd und vertraut, mal langsam mal schneller, mal bewölkt und mal heller. Zwischen Garten und Stadt, Wasser und Land, Steine und Sand, Freude und Trauer, Sonne und Schauer.
England wird mich wieder sehen, denn es war einfach schön. 


Some impressions of London

Quellen: 

Audiodatei-Musik:  "In the Forest" by Lesfm


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Kommentare

Angelika König
Vor einem Jahr

Liebe Sabrina, beeindruckende Fotos und ein zauberhaftes Gedicht! Ich bin überwältigt, wie du deine Eindrücke beschreiben kannst. Toll!
Liebe Grüße. Angelika